Weltsicht des Chassidismus
Beschreibung
anhand der chassidischen Geschichten von Martin Buber
Philosophische Gesprächsrunde mit Mag. Oliver Beihammer
Das abschließende Kapitel in Martin Bubers Schrift Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre beginnt mit der Geschichte des Eisik Sohn Jekel, die Rabbi Bunam zugeschrieben wird. Nach dieser Geschichte träumte Eisik Sohn Jekel, ein leidgeprüfter und dennoch auf Gott vertrauender Jude aus Krakau, dass in Prag unter der Brücke, die zum Königschloss führt, ein Schatz vergraben liege. Nachdem er dreimal in dieser Weise geträumt hatte, wanderte Eisik nach Prag, um dort den Schatz auszugraben. Als er in Prag ankam, sah er, dass die Brücke streng bewacht war und ihm fehlte der Mut, mit dem Heben des Schatzes zu beginnen. Jedoch harrte er Tag für Tag tagsüber in der Nähe der Brücke aus. Schließlich fragte ihn der Hauptmann der Wache, der auf ihn aufmerksam geworden war, nach dem Grund seiner Anwesenheit. Daraufhin erzählte Eisik dem Hauptmann von seinen Träumen, die ihn nach Prag geführt hatten. Daraufhin lachte der Hauptmann und sagte, dass auch ihm einmal im Traum befohlen worden sei, nach Krakau zu wandern und im Haus des Juden Eirich Sohn Jekel unter dem Ofen einen Schatz zu heben. Da aber in Krakau die eine Hälfte der Juden Eirich und die andere Jekel heiße und er demnach viele Häuser hätte aufreißen müssen, sei er gar nicht erst losgezogen. Als Eirich Sohn Jekel das von dem lachenden Hauptmann hörte, wanderte er zurück nach Krakau und grub in seinem Haus unter dem Ofen den Schatz aus, um dann ein Bethaus zu bauen. (Buber, 2014, S. 49, 50).
In dieser Geschichte ist der Schatz, den es auszugraben gilt, eine Metapher für das erfüllte, gelungene Leben. Es ist eine der tiefen Weisheiten des Chassidismus, dass das erfüllte Dasein genau an jenem Ort zu finden ist, an dem man durch das Schicksal und früher getroffene Entscheidungen hingestellt wurde. Demjenigen Menschen wird das erfüllte Leben zuteil, der auf die vielfältigen Situationen des Alltags in der rechten Weise antwortet. Buber (2014, S. 52, 53) hat diese Einsicht in sehr klare und eindringliche Worte gefasst: „Und hätten wir Macht über die Enden der Erde, wir würden an erfülltem Dasein nicht erlangen, was uns die stille hingegebene Beziehung zur lebendigen Nähe geben kann. Und wüssten wir um die Geheimnisse der oberen Welten, wir hätten nicht so viel wirklichen Anteil am wahren Dasein, als wenn wir im Gang unseres Alltags ein uns obliegendes Werk mit heiliger Intention verrichten. Unterm Herd unsres Hauses ist unser Schatz vergraben.
Veranstalter
Das SinnZENTRUM, gegründet und geleitet von Mag. Christoph Schlick bietet allen, die nach Sinn und Werten in ihrem Leben streben, Raum, für Austausch, Entwicklung, Weiterbildung und Begegnung.
Wir wollen eine Plattform sein, die Raum für Entfaltung mit vielfältigen Möglichkeiten für jede Einzelne und jeden Einzelnen, sowie auch Teams und Gruppen bietet.
Die langjährige Erfahrung in Ausbildung, Beratung und Therapie nach Viktor Frankls Logotherapie und Existenzanalyse ist unser wertvolles Fundament. Dieser liegt ein wertschätzendes Menschenbild zugrunde, das die Person in ihrer Einmaligkeit und Einzigartigkeit, sowie ihrer Freiheit und Verantwortung ernst nimmt.
Wir sind offen für Menschen und alle therapeutischen Richtungen, die mit dem Frankl’schen Werte- und Sinnkonzept korrespondieren.
Beratung, Coaching und Therapie in unserer Haltung und mit unserer Erfahrung ergänzen unser breites Angebot an Vorträgen, Workshops, Seminaren und verschiedenen Ausbildungen.
Infos
Ort: SinnZENTRUM Salzburg, Berchtesgadnerstrasse 11, 5020 Salzburg
Dauer: 18:30 – 21 Uhr
Eintritt: frei
Kontakt: office@sinnzentrum.at,